Vor ein paar Tagen sind wir, wie so
oft, mit unserer Horde Kinder in den Park gegangen. Auf dem Weg
sprach mich ein älterer Herr an und fragte, was das für Kinder
seien und was wir mit ihnen zu tun hätten. Ich habe ihm erklärt,
dass es Waisen sind und wir eben als Freiwillige auf sie aufpassen.
Der Mann meinte dann mit einem fast aggressiven Unterton: „You can
take care of them, but don't convert them into Christians!“ Ich
habe darauf verzichtet, ihm auf die Nase zu binden, dass die Mädchen
alle schon überzeugte Christen sind und wir vielmehr manchmal nicht
wissen, wie wir mit ihrem, in unseren Augen extremen und naiven,
Glauben umgehen sollen.
Wenn ein Mädchen seine besten Freunde aufzählt, kann man sicher sein, dass Jesus ganz vorne mit dabei ist. Kinderlieder, die ich in religiös neutralen Versionen kenne, klingen im Chaithanya-Happy-Home-Style oft anders: Aus „I like the flowers, ...“ wird hier „I like the Jesus...“; an „Head, shoulders, knees and toes“ wird „...all belongs to Jesus“ angehängt. Mein persönliches Lieblingslied hat den einprägsamen Text: „When I look to my right, I see Jesus calling, when I look to my left, I see Satan falling – Jesus super super power, Satan zero zero power!“ Für meine Ohren klingt das recht schräg. Vor dem Essen wird gebetet, sonntags gehen die Kinder alleine in die Kirche, das ist für sie schon völlig selbstverständlich. Auf der einen Seite gibt ihnen das einen Halt, den sie natürlich dankbar annehmen. Auf der anderen Seite finde ich es kritisch, dass die Kinder, deren Mütter allesamt Hindus waren, hier so kategorische Christen sind, dass sie uns schon einmal mit vielsagendem Blick zuraunen „He's a muslim!“.
Wenn ein Mädchen seine besten Freunde aufzählt, kann man sicher sein, dass Jesus ganz vorne mit dabei ist. Kinderlieder, die ich in religiös neutralen Versionen kenne, klingen im Chaithanya-Happy-Home-Style oft anders: Aus „I like the flowers, ...“ wird hier „I like the Jesus...“; an „Head, shoulders, knees and toes“ wird „...all belongs to Jesus“ angehängt. Mein persönliches Lieblingslied hat den einprägsamen Text: „When I look to my right, I see Jesus calling, when I look to my left, I see Satan falling – Jesus super super power, Satan zero zero power!“ Für meine Ohren klingt das recht schräg. Vor dem Essen wird gebetet, sonntags gehen die Kinder alleine in die Kirche, das ist für sie schon völlig selbstverständlich. Auf der einen Seite gibt ihnen das einen Halt, den sie natürlich dankbar annehmen. Auf der anderen Seite finde ich es kritisch, dass die Kinder, deren Mütter allesamt Hindus waren, hier so kategorische Christen sind, dass sie uns schon einmal mit vielsagendem Blick zuraunen „He's a muslim!“.
Dabei ist CMM keine christliche
Organisation. Jaya Singh, der Projektmanager, ist zwar Christ,
Jayamma, die Präsidentin und fast alle Angestellten sind jedoch
Hindus – wie immerhin 80% aller Inder. Die nächstgrößte Gruppe
bilden die Muslime, die gerade in Hyderabad sehr zahlreich vertreten
sind. Ganz egal, welcher Religion man aber angehört, sie spielt
eine große Rolle im Alltag. Aber auch wenn wir dem Hinduismus also wohin
wir auch gehen ständig über den Weg laufen und ich mein Bestes gebe, in dem Geflecht an Göttern, Glaubensrichtungen und Traditionen durchzublicken, so bleibt mir vieles doch ein Rätsel.
Sarasvati, Göttin der Weisheit und
Gelehrsamkeit, als Statue im Schulhof einer staatlichen Schule.
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Ein buntes Schiffchen, wohl eine Opfergabe, treibt auf einem, dem Gott Krishna geweihten, Fluss. |
Die Blumenketten werden an jeder Straßenecke geknüpft und verkauft, sie dienen als eine Art Opfergabe und schmücken wie hier Tempel, Türen, Statuen, Bilder, Altäre, Autos. |
Hier feiert ein Dorf die Hochzeit von zwei Göttern, ich meine es sind Vishnu und Lakshmi. Der ganze Ort gleicht einem einzigen Volksfest. |
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