Dienstag, 10. Dezember 2013

Unterwegs





































Die Fortbewegung auf den Straßen ist hier oft nicht gerade angenehm, was vor allem den Abgasen, dem vielen Staub und dem wahnsinnigen Lärm geschuldet ist. Dennoch laufen wir gerne einfach in der Gegend herum, in der Hoffnung, uns irgendwann auszukennen im Stadtgewirr und weil es an jeder Ecke unglaublich viel zu sehen gibt.

Ich würde am liebsten ununterbrochen Fotos schießen, so fotogen finde ich, was sich auf den Straßen abspielt. Alles ist schmutzig, staubig, oft verfallen. Doch dann wiederum wachsen die schönsten Sträucher und Bäume zwischen den ausgeblichenen Häusern, Bretterbuden sind mit Girlanden oder den hübschen Marigoldketten, die an vielen Ständen verkauft werden, verziert, zwischendurch ragt ein bunter Tempel aus dem schmutzigen Braun und auch abseits der Gebetsstätten finden sich häufig Abbildungen von Gottheiten, die so farbenfroh und glänzend dargestellt werden, dass sie in Deutschland als sehr, sehr kitschig gelten würden.
Und auch wenn es den Gestank und die Armut niemals wettmachen und verdecken kann, freue ich mich doch jedesmal an all diesen kleinen Gegensätzen im Ambiente. (Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich hier natürlich nicht von den wirklich armen Gegenden spreche.)

Noch lieber als zu Fuß bin ich aber mit den Autorikschas unterwegs. Der Fahrt geht zwar meistens eine zähe Verhandlung darüber voraus, ob der Taxameter nun angeschaltet wird oder der Fahrer uns gnadenlos abziehen wird.
Dann weht aber der Fahrtwind angenehm erfrischend um die Ohren und ich bewundere immer wieder, ein Tuch vor Nase und Mund gepresst, wie sich die Rikschas ihren Weg durch das Verkehrsgemenge bahnen. Regeln gibt es nämlich kaum, selbst das links vor rechts wird nur sporadisch beachtet. Lieber verschafft man sich vor einer einmündenden Straße mit der Hupe Verhör um dann, ohne abzubremsen, auf gut Glück um die Kurve zu rasen. Ein Auto ist hier ohne Hupe ohnehin nicht zu gebrauchen, da sie Blinker und Bremse ersetzt.
Ebenso ist auch die Anzahl der Sitze pro Gefährt allerhöchstens ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag des Herstellers. Die 25 Kinder hier werden jeden Morgen samt der dicken Schultaschen in einem Fünfsitzer in die Schule kutschiert. Anschnallgurte sucht man meist vergebens.
Dabei wundert es mich fast, dass wir noch nie Zeugen eines Unfalls geworden sind, so haarscharf wie wir Zusammenstößen häufig entgehen.




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